Anspruchsvolles Sound Design beim Nürnberger Opernball

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Zum dritten Mal in Folge war sld mediatec als Technikpartner für die Licht-, Ton- und Medientechnik beim Nürnberger Opernball verantwortlich. Für das gesellschaftliche Großereignis setzte sld mediatec ein Meyer Sound System ein, das nicht nur dem Haus, sondern vor allem dem Event gerecht wurde: denn ein Opernhaus mit einer PA zu beschallen, ist die eine Sache – einen Opernball zu beschallen, eine völlig andere.

„Für einen Opernball werden zusätzliche Besucherplätze geschaffen, die im normalen Opernbetrieb raumakustisch gar keine Rolle spielen“, erklärt Sebastian Kamm, Geschäftsführer von sld mediatec. „Da braucht man Systeme, die sehr, sehr definiert abstrahlen.“

1.421 Sitzplätze hat das 1905 eröffnete Nürnberger Opernhaus, zum Opernball kommen alljährlich circa 2.500 Gäste. Dann wird das breite Bühnenhaus mit seiner enormen Raumhöhe und der Obermaschinerie zu einem Teil des Ballsaals, und das Bühnenportal zum Durchgang, der Bühnenhaus und Zuschauerhaus verbindet.

Dem trug das System Rechnung: Die Main-PA aus 2 x 12 LEOPARD wurde neben der Hauptbühne hinter dem Bühnenportal an zwei eigens gesetzten Hängepunkten geflogen und so gewinkelt, dass sie die Tanzfläche bis zum Ende des Zuschauerhauses und bis unter den 1. Rang beschallte.

Entscheidend war dabei Meyer Sounds Low-Mid Beam Control LMBC. „Wir haben den Low-Mid-Bereich mittels der LMBC so gerichtet, dass wir auch wirklich bis ganz nach hinten kommen“, so Jan Zalewski von sld mediatec, Projektleiter Ton beim Opernball. Sämtliche 24 LEOPARD-Module wurden einzeln angesteuert. Für den Nearfill an der Hauptbühne sorgten 4 x ULTRA-X40.“

Ergänzt wurden die LEOPARD Systeme von zwei Arrays aus je 6 x LINA, die im Portalbogen geflogen wurden. Sie wurden als Relays nicht als Fill eingesetzt, mit einem Full-Range Signal angesteuert, zeitlich angepasst und arbeiteten mit einem Pegel, der eine Ortung in Richtung der Bühne ermöglichte.

„Die LINAs haben wir relativ stark gekrümmt und leicht nach außen gedreht, um die Rundungen der Ränge vollständig und sauber zu beschallen, und wir haben sie so gewinkelt, dass sie vom ersten bis zum dritten Rang aufwärts spielen. Die haben gar nicht bis zum Boden gefeuert. Deswegen auch die Funktion als Relay, denn unten auf der Tanzfläche haben ja die LEOPARDs gespielt“, erläutert Jan Zalewski.

Um den Übergang zwischen den Ebenen weicher zu machen, wurde das oberste Element des LEOPARD Arrays etwas stärker angewinkelt.

Im Gegensatz zu den Arrays wurde bei den Subwoofern mit echter Delay-Line gearbeitet. 4 x 1100-LFC wurden als Haupt-Subs in einer Gradient-In-Line Konfiguration unter der Bühne platziert. 2 x 3 900-LFC fanden als Delay-Subs links und rechts hinter Videoleinwänden im zweiten Rang ebenfalls in Cardioid Konfiguration neben den Proszeniumslogen Platz.

Apropos Proszeniumslogen … unmittelbar zu beiden Seiten des Bühnenportals gelegen, sind die exklusivsten Logen des Nürnberger Opernhauses schwierig zu beschallen. Hinzu kam ein Phänomen, das sämtliche Logen- und Rangplätze betraf: „Normalerweise sitzen die Personen in der Oper, der akustische Punkt liegt also niedriger, der Hörpunkt ist weiter unten. Beim Opernball stehen die Leute auch, und sie stehen oft tief in den Logen. Je weiter man reingehen muss, desto schwieriger wird die Beschallung“, so Sebastian Kamm. „Man muss möglichst gerade beschallen. Man hat nicht die Möglichkeit, steil von oben zu kommen, weil dann wieder ein Balkon im Weg ist.“

Die Lösung: Tiefer hängende, entsprechend gewinkelte Arrays und Direktschall. In den sechs Proszeniumslogen wurde je eine MM4-XP installiert. Die direkt an die Proszeniumslogen angrenzenden Rang- und Logenplätze wurden mit je 2 x UP-4slim pro Seite beschallt.

„Wir haben das Haus so bestückt, wie es einfach Sinn macht“, erklärt Jan Zalewski. „Wir haben geschaut, wo die Problemstellen sind und wie wir diese lösen können. Wir haben an jedem einzelnen Ort gemessen und über zwei Millisekunden diskutiert. Ich habe tatsächlich noch nie ein so homogenes und komplett lineares System in den Händen gehabt. Ich bin super zufrieden mit dem Ergebnis.“

Angesteuert wurde das System mit vielen Einzellautsprechern, den vier Arrays, den Front Subwoofern, der Subwoofer-Delay-Line von 5 x Galileo GALAXY 816, die auch die LMBC – Low-Mid-Beam-Control übernahmen.

Moderiert wurde der Nürnberger Opernball von Jörg Pilawa. Es spielten die Thilo Wolf Big Band, das Novus String Quartet und Mitch Winehouse. Stargast des Abends war Johnny Logan. Gefeiert wurde bis in die frühen Morgenstunden – auch im Gluck-Saal des Nürnberger Opernhauses. Dort hatte sld mediatec ein Meyer Sound M’elodie-System installiert.

„Wir haben das Haus so bestückt, wie es einfach Sinn macht. Wir haben geschaut, wo die Problemstellen sind und wie wir diese lösen können. Wir haben an jedem einzelnen Ort gemessen und über zwei Millisekunden diskutiert. Ich habe tatsächlich noch nie ein so homogenes und komplett lineares System in den Händen gehabt. Ich bin super zufrieden mit dem Ergebnis.“

Jan Zalewski
Projektleiter Ton
sld mediatec

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